Oper Matrosen Heimkehr



Des Matrosen Heimkehr

Romantische Oper in 2 Akten
Text Anton Langer
Uraufführung 4. Mai 1885 im Stadttheater Hamburg
 
Anton Langer
Suppé komponierte diese Oper im Auftrag des Direktors des Hamburger Stadttheaters nach einem Libretto, das er schon längere Zeit in seiner Schublade gehabt haben muss. Der Librettist, Anton Langer, für den Suppé schon verschiedene Volksstücke etc. vertont hatte, war nämlich bereits 1879 verstorben. Der Bezeichnung "romantische Oper" wird das Stück allenfalls in einer gewissen Rührseligkeit gerecht, das im lyrischen verhaftet bleibt und kaum irgendeine Dramatik zulässt. So ist der Held der Geschichte, der Matrose Pietro, eher eine traurige Figur. Nach zwanzigjährigem Militärdienst zur See, zu dem er sich aus Enttäuschung über eine geraubte Geliebte verpflichtet hatte, will er in einem dalmatinischen Hafen endlich abmustern. Da bekommt er zufällig mit, wie der Bürgermeister des Hafenstädtchens den jungen Nicolo zum Kriegsdienst verpflichten will, um dessen Geliebte Jela, die sein Mündel ist und auf die er ebenfalls ein Auge geworfen hat, von ihm zu trennen. Pietro erkennt durch ein Lied, das Jela singt, dass sie die Tochter seiner inzwischen verstorbenen Geliebten Jela ist (die Anklänge an die Leichte Kavallerie sind unübersehbar). Da das Hafenstädtchen verpflichtet ist, drei neue Rekruten für die Marine zu stellen, opfert sich Pietro, indem er anstelle Nicos erneut als Matrose anheuert.

Wie schon bei manchen Operetten Suppés steckt auch die Beurteilung der Musik zu dieser Oper wieder voller Widersprüche. Suppé-Biograph Roser spricht einerseits von einer "großartigen Musik", andererseits aber auch von "schamlosen Anleihen" z. B. beim Fliegenden Holländer, Zar und Zimmermann oder Eine Nacht in Venedig. Die Wiener Zeitschrift Die Lyra lobte seinerzeit die "...feine Liebenswürdigkeit, anmutig fesselnde Melodik..." welche den "...hochtrabenden Stil der großen Oper" meide und spricht von "Vermeidung des Seichten und Gewöhnlichem" - dagegen sieht Roser die Handlung "in triefende Sentimentalität treiben". Zu Vorletztem passt aber wieder die Anmerkung Rosers, dass Suppé "[...] die Komposition von Walzern und Märschen, denen ansonsten immer der Erfolg seiner Operetten beim breiten Publikum zu verdanken war [...] vermeidet". Dem widersprechen wiederum die Hamburger Nachrichten ihrer Zeit, nach deren Urteil der Operettenstil über die "gewählte Ausdrucksweise" zeitweilig gesiegt habe und auch das Hamburger Fremdenblatt bemängelt, dass Suppé speziell im zweiten Akt fortschreitend in den Operettenton verfalle.

Seit einer Wiederaufführung der Oper anlässlich des Sommer-Festivals in Split 2013, welche in You Tube zu sehen und zu hören ist, kann man sich ein eigenes (Hör)bild machen. (Siehe hierzu auch Suppé auf You Tube)

u.a.
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