Einlage_Lumpacivagabundus

Johann Nestroy als Kneipp/Knieriem, Carl Carl als Leim, Wenzel Scholz als Zwirn bei der Uraufführung des Lumpacivagabundus




Einlage zu 
"Lumpacivagabundus"
 
Die Figur des Tischlergesellen Leim in Nestroys Lumpacivagabundus hatte im Unterschied zu seinen Genossen Knieriem und Zwirn kein Entreelied. Karl Kraus beschreibt in seiner "Fackel" Nr. 679-685 vom März 1925 wie sie dann doch noch dazu gekommen ist.

Ein Altwiener Komiker namens Gämmerler, der die Figur anlässlich einer Festaufführung des Stückes im Jahre 1856 spielen sollte, lag dem Nestroy wochenlang in den Ohren, ihm ein Entreelied zu schreiben, bis jener ihm eines Tages das Lied während einer Probe innerhalb einer viertel Stunde aufschrieb. Die Musik dazu, die Kraus wie den Text als Unikum bezeichnet, schrieb Franz von Suppé, der zu dieser Zeit noch im Theater an der Wien in Anstellung war. Über Umwege gelangte dann später das Lied an Karl Kraus zur Veröffentlichung in seiner "Fackel". Das ursprünglich für kleines Orchester instrumentierte Lied wurde später von einem Viktor Jung mit einer Klavierstimme ergänzt und in dieser Form von Karl Kraus selbst des öfteren vorgetragen.

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