Geistliche Dalmatica

Missa Dalmatica
für Soli, Männerchor und Orgel
Bereits als 16-jähriger komponierte Suppé eine Messe in F-Dur aus Anlasse des Todes seines Vaters. Im Jahre 1876 hat er sich an diese Komposition wieder erinnert und als er die ursprüngliche Partitur wieder aufgefunden hatte, neu bearbeitet, vor allem um Kontrapunkt und harmonische Entwicklung erweitert und dem Werk eine neue Struktur gegeben.
Pressestimme

Den meisten Hörern ist Franz von Suppé heute nur noch als Operetten-, oder besser: als Operettenouvertürenkomponist bekannt. Eine vergessene Messe aus seiner Feder muss neugierig machen – zumal es sich um eine Liebeserklärung an die Zeit seiner Jugend handelt, die Suppé im heimatlichen Dalmatien verbrachte. Suppé hatte die Messe mit 14 Jahren zu komponieren begonnen; vierzig Jahre später gerieten ihm Teile des Jugendwerks wieder in die Hände und er beschloss, das Werk mit dem Wissen des erfahrenen, erfolgreichen Komponisten neu zu bearbeiten. Einige Zeit lang war das für Männerchor und Orgel gesetzte Stück recht populär, dann verschwand es in der Versenkung und wurde erst kürzlich wieder neu herausgegeben. Eine erneute Renaissance scheint durchaus möglich, denn die Messe ist besetzungstechnisch wie musikalisch dankbar. Man hört dem Stück an, dass Franz von Suppé neben der Kirche auch die italienische wie deutsche Oper fleißig besuchte; gleichzeitig bewahrt ihn sein Sinn für volksmusikalische Schlichtheit vor Oberflächlichkeit.

Carsten Niemann, 15.01.2011 (Auszug)

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