
Das erfolgreiche Konzept einer posthumen Operette wie beim Modell
wollte der Direktor des Theaters an der Wien, Franz Jauner, mit einer weiteren Operette fortsetzen. So ließ er von den selben Librettisten Ludwig Held und Victor Léon ein komplett neues Libretto schreiben, das entgegen dem Titel Die Pariserin
in der Schweiz spielt. Einer Pressemitteilung Jauners zufolge handele es sich bei der neuen Operette, die am 26. Januar 1898 im Carltheater in Wien uraufgeführt wurde, um originale Suppé-Musik, speziell aus seiner Operette Die Frau Meisterin, welche "von Suppé [selbst] als eine seiner besten gezählt wurde". Offenbar passte aber die handlungsbedingt eher poetische Musik der originalen Meisterin
nicht zur eher handfesten Geschichte um einen Oberst, der seine Frau von einem Maler portraitieren lassen will und die sich diesem dann um den Hals wirft. Die "Wiener Zeitung" vermerkte dann auch, die Librettisten hätten über die Musik eine neues Libretto gelegt, "wie [Köche] eine Speckdecke über das Rebhuhn". Und das "Wiener Tagblatt" bezweifelte gar, ob denn die Musik aus der Meisterin
stamme, die Suppé übrigens zu Lebzeiten Freunden gegenüber als seine Schlechteste bezeichnet habe.
u.a.